Ein kurzer Lebenslauf des Seebäderdampfers KRONPRINZ:
- 1911 wird das Schiff als KRONPRINZ WILHELM von der Rostocker "Neptun Schiffswerft und Maschinenfabrik" gebaut.
- 1912 rammt die KRONPRINZ WILHELM beim anlegen einen Balken der Seebrücke Binz, woraufhin ein Teil des Stegs einstürzt. Zu diesem Zeitpunkt war der Steg bereits völlig überlastet, da in der Proraer Wiek mehrere Linienschiffe der Marine lagen und sich viele Schaulustige auf der Seebrücke befanden um einen besseren Blick auf die Schiffe zu erhaschen. 17 Menschen ertrinken. Dieses Unglück führte 1913 zur Gründung der DLRG.
- Mit Ausbruch des ersten Weltkriegs 1914 brechen die Urlauber und damit auch die Fahrgastzahlen ein. Der Eigner stellt die KRONPRINZ WILHELM daraufhin der Marine zur Verfügung. Bis zum Ende des Kriegs ist der Dampfer als Tender im Einsatz.
- Nach Ende des Kriegs nimmt das Schiff seinen ursprünglichen Zweck als Seebäderschiff wieder auf und wird 1920 in KRONPRINZ umbenannt.
- In den Folgejahren wechselt die KRONPRINZ mehrmals den Eigner, bis sie 1939 abermals in den Kriegsdienst eingezogen wird.
- Am 29.07.1943 wird das Schiff von einer Fliegerbombe getroffen. 5 Besatzungsmitglieder sterben und die Aufbauten werden zerstört. Anschließend wird der Rumpf ausgeschlachtet und vor Rostock-Gehlsdorf auf Grund gesetzt.
- 1950 sticht der Dampfer als UNDINE abermals in See. Da der Tourismus nur sehr langsam wieder anläuft, wird der Dampfer ab 1952 als Bergungs- und Tauchschiff genutzt. 1955 erfolgt dann der Rückbau zum Passagierdampfer.
- In den 60er Jahren wir der damalige Eigner und Reeder Paul Hahn von der DDR Regierung enteignet und die UNDINE geht an die "Weiße Flotte" über.
- 1991 wird in Rostock ein Förderverein gegründet um das mittlerweile stark zerschlissene Schiff zu retten. Durch einen Sponsor konnte das Schiff zum Teil wieder instand gesetzt werden und für Fahrten eingesetzt werden. Es stellte sich jedoch heraus, das der angebliche Sponsor ein Betrüger war und weder die Werft bezahlt hatte, noch eine gültige Versicherung hatte. So musste sich der Verein bereits 2 Jahre später wieder auflösen.
- Mehrere weitere Rettungsversuche sind gescheitert, der Rumpf - alles was vom Dampfer noch exisitert - liegt aktuell in Rostock.